Übersetzer und Dolmetscher der bosnischen Sprache arbeiten
meist zugleich mit Kroatisch und Serbisch; Sie finden deshalb Anbieter in
der Kategorie Kroatisch.
Bosnisch (bosanski jezik) ist die Muttersprache der etwa zwei Millionen
Bosniaken (der bosnischen Muslime) sowie einiger Kroaten und Serben. Es
wird vor allem in Bosnien-Herzegowina gesprochen, wo es seit 1994 neben
Kroatisch und Serbisch die dritte Amtssprache ist. Ein
Verbreitungsschwerpunkt außerhalb Bosnien-Herzegowinas ist der Sandschak,
eine Region in Montenegro und Serbien.
Umstritten ist, ob Bosnisch als eigenständige Sprache gelten kann oder
lediglich als Dialekt. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht gibt es kaum
Gründe, Bosnisch als Sprache von anderen scharf abzugrenzen. Es bestehen
keine wesentlichen Unterschiede zum Kroatischen und Serbischen, die
ihrerseits als Dialekte einer plurizentrischen Dachsprache gelten können,
die früher Serbokroatisch genannt wurde. Nach dem Zerfall Jugoslawiens in
den 1990er Jahren entstand jedoch ein Bedürfnis nach ethnischer
Differenzierung, sodass nicht mehr das sprachlich Gemeinsame betont,
sondern Trennendes gesucht wurde. Inzwischen ist der Status des Bosnischen
als Sprache politisch etabliert, und sprachwissenschaftlich lässt er sich
am neutralsten als Standardvarietät bezeichnen.
Als Standardvarietät hebt sich das Bosnische von den ihr zugrunde
liegenden Mundarten durch sprachplanerische Eingriffe ab: In den letzten
Jahren erschienen bosnische Orthografien, Grammatiken und einsprachige
Wörterbücher mit Empfehlungen für die rechte Wortwahl. Der Sprachnormung
dient auch eine bosnische Übersetzung des Korans.
Genetisch gehört Bosnisch zum westlichen Zweig der südslawischen
Sprachfamilie. Grammatisch und phonologisch stimmt es mit den benachbarten
Standardvarietäten Kroatisch und Serbisch überein. Sprecher aller drei
Varietäten können sich ohne Mühe untereinander verstehen. Abgrenzen lässt
sich das Bosnische einerseits durch Details im Wortschatz: es enthält
etwas mehr Lehnwörter aus dem Türkischen, Arabischen und Persischen. Zum
Beispiel wird im Bosnischen (und Serbischen) die Ziffer "cifra" genannt
(aus dem Arabischen), im Kroatischen dagegen "znamenka". Gemeinsam mit dem
Kroatischen beruht das Bosnische auf ijekavischen Mundarten, während das
Serbische (nur in Serbien) auf ekavischen Mundarten beruht. Der
Unterschied liegt in der Ersetzung des urslawischen Lautes ě. Zum
Beispiel kroatisch und bosnisch: "rijeka" (Fluss), serbisch: "reka". Eine
weitere Besonderheit des Bosnischen ist das h (gesprochen: ch), das sich
durch den Einfluss des Türkischen und Arabischen erhalten hat. Zum
Beispiel bosnisch: "lahko" (leicht), serbisch und kroatisch: "lako".
Im Ganzen gesehen nimmt das Bosnische, trotz mancher Besonderheiten, eine
Mittelstellung zwischen dem Kroatischen und Serbischen ein.

Vedrana Budimir
Ferdinand-Scholling-Ring 48
65934 Frankfurt
Tel.: 069/39 50 53
Mobil: 0170/5252557
Allgemein vereidigte Dolmetscherin und ermächtigte Übersetzerin für Kroatisch,
Serbisch und Bosnisch- Konferenzdolmetscherin.
Daneben wird Sprachunterricht angeboten.